Pauluskirche Ulm

... und trägt 2013

Raumintervention im Kirchenraum der Pauluskirche in Ulm anlässlich des 1. Jugendkirchenfestivals Ulm vom 2. bis 31. Oktober 2013

Veranstalter: CVJM und EJW Ulm zusammen mit der Pauluskirchengemeinde Die Lichtinstallation wurde durch Ehrenamtliche des CVJM Ulm realisiert.

"...und ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug."
Hilde Domin

Dies wurde von den vorwiegend jugendlichen und allen anderen Besucher des Jukivals in der Pauluskirche einen Monat lang erfahren. Vom linken Seitenschiff zur Altarnische und zurück zum rechten Seitenschiff war ein 200qm großes, filigranes, weißes, tragfähiges Netz gespannt.

Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten kommen, haben das schwingenden, flexible Netz von Hand geknüpft. Jugendliche und Erwachsene konnten sich dem Netz anvertrauen und den Kirchenraum in großartiger und ungewöhnlicher Weise begehen. Schwebend waren die Besucher von 2m hohen Netzwänden umgeben und wagten sich in dem beweglichen Netzraum nach oben.

Sie gelangten zur Altarnische, die mit einem Kruzifix von A. Hölzel bemalt ist. Hier schwebten sie 4m über dem Fußboden. Der schwingende Weg führte dann zum gegenüberliegenden Seitenschiff und dort auf den festen Boden.

Im Netz erfuhren die Besucher sich selbst. Jeder spürte die Bewegung des Anderen und war aufgefordert damit umzugehen.

Sibylle Burrer

 

Interaktion des Körpers ...
„Interaktion des Körpers mit dem Raum ist der Fachausdruck für dieses Geschehen. Im Zeitalter des virtuellen Netzes, das den Globus umspannt als world wide web und der damit erschließbaren virtuellen Räume, die der Mensch vor dem PC sitzend durcheilt, oft genug seiner selbst vergessend und allenfalls konfrontiert mit den Angeboten immer weiter führender Links, ist dieses reale Netz ein Ort des tatsächlichen Hier und Jetzt, eines augenblicklichen Geschehens unter Umständen auch im Miteinander mit ebenfalls im Netz befindlichen Personen. Es entsteht Wirklichkeit des Handelns in gegenseitiger Achtsamkeit, mithin ein Symbol menschlichen Zusammenlebens.“

Dr. Ulrike Rein